DER ORNAMENTALE BLICK
Skulptur, Installation, Malerei, Komposition, Film, Zeichnung, Grafik, Fotografie, Wandobjekt
Eröffnung: 25. März 2022 um 19 Uhr
Ausstellung vom 26. März - 3. April 2022
geöffnet samstags und sonntags von 14–19 Uhr und Donnerstag, 31.3. von 17–19 Uhr
Finissage: Sonntag, 03.04. ab 14 Uhr
Teilnehmer*innen:
Hannah Rath, Skulptur/Installation
Sabine Mohr, Installation/Malerei
Farzia Fallah, Komposition, und Hassan Sheidaei, Film
Simon Hehemann, Zeichnung/Skulptur/Installation
Farideh Jamshidi , Fotografie/Skulptur
Henrik Hold, Malerei
Birgit Brandis, Malerei/Grafik
Veronika Gabel, Skulptur/Wandobjekt
Kuratiert von Peter Boué, Farideh Jamshidi
DER ORNAMENTALE BLICK
Die Ausstellung stellt die Frage, in welchem Maße das Ornamentale eine zu berücksichtigende Komponente in der zeitgenössischen Kunst ist. Geplant nun schon vor fast drei Jahren, kommt sie jetzt erst zu ihrer Form, die nach diesem Zeitraum natürlich sehr verändert ausfallen kann. Man muss davon ausgehen, dass durch nun neuere Arbeiten die Ausstellung eine andere geworden ist. Das Konzept hat in einer sicher nicht exemplarischen Auswahl den Schwerpunkt auf die Unterschiedlichkeit der künstlerischen Positionen gesetzt. Daher versucht die Ausstellung notwendigerweise das Verbindende über die Unterschiede sichtbar werden lassen. Es geht den Kuratoren auch darum, den Blickweisen der Künstler*innen im Zusammenhang ihrer Materialien zu folgen.
Eine bestimmende Systematik des Ornamentalen ist bei den Künstlerinnen Sabine Mohr, Hannah Rath und Veronika Gabel vorrangig und gerade in der Ausdehnung in den Raum bedeutsam. Hannah Raths filigrane Objekte können so auf die malerischen Objekte Sabine Mohrs treffen. Veronika Gabels schimmernde Wandobjekte sind in abgedunkelten Räumen von besonderer Wirkung. Hassan Sheidaei, der oft mit starken optischen Effekten in seinen Bildfolgen arbeitet, zeigt einen Film mit der Komponistin Farzia Fallah, mit dem Zusammenhang des Ornaments in der Bildsprache wie des Musikstücks, so jedenfalls in der Planung von 2019. Farzia Fallah hat im letzten Jahr den Oldenburger Komponisten-Preis verliehen bekommen.
Simon Hehemann ist mit seinen mit Fundstücken kombinierten Zeichnungen, Bildkästen und den überaus raumgreifenden Installationen nicht notwendigerweise dem Seriellen nahe, aber Ansätze dazu liegen diesem zugrunde. Die teils großen und farbstarken Bilder von Birgit Brandis, aber auch spezifisch ihre Grafik, haben eine gleichermaßen reduzierte Ordnung wie eine im Gegenzug expressive Aufladung.
Henrik Hold und Farideh Jamshidi arbeiten unterschiedlich explizit mit dem abgebildeten Gegenstand und gleichzeitig mit dem Ornament im Bild. Die Malerei Henrik Holds zeigt oft Stills der eigenen Umgebung in einer Weise, die den Gegenstand auf einer ornamentierten Fläche erscheinen läßt. Farideh Jamshidi schließlich fotografiert sich in und vor aufwendig gearbeiteten ornamentalen 1:1-Modellen, die schließlich in der Fotografie eine Verschmelzung der räumlichen mit der flächigen Bildebene eingehen, hat aber zuletzt große, aus kleinsten Fotofragmenten bestehende ornamentale Fotoarbeiten geschaffen.